Monolithisch vs Schichten

Ein bestimmtes, weitverbreitetes Betriebssystem wirbt mit der Tatsache, dass es monolithisch, das heißt aus einem Guß, aufgebaut ist. Die Schnittstelle, die von diesem Betriebssystem präsentiert wird, ist auch die einzige, auf der irgendeine Interaktion vorgenommen werden kann. Unterstützt dieses Betriebsystem eine bestimmte Funktionalität nicht, gibt es keinen Weg, diese nachträglich einzuführen. Ein neues Betriebssystem ist dann nötig.

Im Gegensatz dazu sind Unix-ähnliche Betriebssysteme schichtenweise aufgebaut, z.B. Kernel-GNU System-XFree-Sawfish-Gnome. In der Regel können die verschiedenen Schichten frei gegen andere Implementationen ausgewechselt werden. Dies erlaubt es, ein System sehr genau auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden und an den eigenen Geschmack anzupassen.

Bildlich gesprochen, kann man das monolithische System auch mit einer Uhr in einem Edelstahl-Gehäuse vergleichen. Tickt sie, ist alles gut. Tickt sie nicht, kann man kaum erkennen, welches Zahnrad es nicht mehr tut. Das Schichten-System dagegen wäre dann eine Uhr im durchsichtigen Kunststoff- Gehäuse. Am Anfang ist die Transparenz etwas verwirrend, aber dafür erkennt man schnell, ob alles in Ordnung ist, und wo es eventuell mal hängt.